86.400 Euro. Hört sich nach einer ganz schön großen Zahl an, oder? Was könnten wir mit 86.400 Euro machen? Ganz bestimmt fallen Ihnen sofort zahlreiche Dinge ein! Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie hätten diese 86.400 Euro jeden Tag aufs Neue zur Verfügung. Jeden Morgen würde dieser Betrag auf ihrem Konto landen, aber mit zwei Spielregeln: Erstens: Alles, was am Ende des Tages nicht ausgegeben ist, verfällt. Zweitens: Das Spiel kann jeden Tag ohne Vorankündigung beendet werden. Sicher verstehen Sie die Analogie: Zwar bekommen wir kein Geld geschenkt, aber dafür gehen mit jedem Tag 86.400 Sekunden auf unser Zeitkonto.
Diese kleine Geschichte rüttelt viele Patient*innen in unserer Praxis auf, denn sie zeigt uns nicht nur, wie viel Zeit wir jeden Tag zur Verfügung haben, sie zwingt uns auch darüber nachzudenken, wie wir sie nutzen. Das Management unserer Zeit betrifft nicht nur unsere berufliche Arbeit, sondern greift auch in unser Privatleben. Doch wie schaffen wir es, uns besser zu organisieren, um mehr Zeit für uns zu haben?
Ein Ansatz könnte die Pomodoro-Methode sein. Hierbei wird viermal 25 Minuten effektiv gearbeitet, jeweils mit einer Pause zwischendurch von fünf Minuten. Nach diesen viermal wird dann eine längere Pause gemacht, bevor wir wieder von vorne starten. Studien haben unlängst gezeigt, dass wir maximal 55 Minuten am Stück konzentriert arbeiten können. Es bringt also nichts, den ganzen Tag durchzuarbeiten, ohne eine Pause zu machen. Viel effizienter ist es, wenn wir zwischendurch unsere Arbeit unterbrechen, um das Gehirn zu regenerieren.
Für andere funktioniert die „Eat-the-frog-Methode“ besser. Nach diesem Konzept werden am Anfang die Arbeiten erledigt, die unangenehm sind und die wir immer gern weiter aufschieben. Bevor wir starten, erstellen wir zudem eine Priorisierung unserer Aufgaben und haben so einen guten Überblick. Ebenfalls bekannt ist das „Pareto-Prinzip“. Hierbei werden die Aufgaben, die nur 20 Prozent der Zeit in Anspruch nehmen, also schnell zu erledigen sind, priorisiert. Dies führt dann zu 80 Prozent Ergebnissen.
Egal für welche Methode des Zeitmanagements sich jeder Einzelne am Ende des Tages entscheidet, es ist wichtig, dass wir uns unserer 86.400 Sekunden täglich bewusst sind. Dazu gehört auch, dass wir uns abgrenzen und auch mal „nein“ sagen, wenn wir gefragt werden, ob wir noch zusätzliche Aufgaben übernehmen können. Wir müssen auf uns achtgeben, unserem Körper und Geist Pausen gönnen und nicht jede Sekunde durchplanen. Nur so bleiben wir auch psychisch gesund – und haben Freude an unserer kostbaren Zeit.
Ich wünsche Ihnen wundervolle 86.400 Sekunden,
Ihre Kim Schlangenotto
Klinik Königshof
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